Transformative Mediation – Modul 5

In Modul 4 hatten Kurt Faller und Joseph Rieforth uns schon kurz den Ansatz der transformativen Mediation vorgestellt. Der Ansatz klang spannend und so habe ich schon vor dem 5. Modul das Buch „The Promise of Mediation“ von Robert A. Baruch Bush und Joseph P. Folger gelesen. Ich fand das Buch beeindruckend. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses Modul.

Ausgangspunkt:
– Wahrnehmung ist nie objektiv
– wir sind immer auf bestimmte Dinge fokussiert (= Trance)
– normal: „Alltagstrance“
– Mediation: führt von der Problemtrance in die Lösungstrance
(interessante Ausführungen zur Problemtrance habe ich hier gefunden.

Grundlage: Eisberg-Modell von Besemer

Aber: wie kommt man von der Problemtrance zur Lösungstrance?
Dies ist im Teil der dritten Phase der Mediation – von den Positionen (Problemtrance) zu den wirklichen Zielen/Interessen. Man muß also erst herausarbeiten, was hinter der Position steckt, um die Interessen herauszufinden, um dann Lösungen erarbeiten zu können.

Wie:
– Hintergründe der Position erforschen
– was sind Kriterien für eine gute Zukunft?
– welcher Wert/welches Grundmotiv steckt dahinter? (nach Adrian Schweizer – siehe hier; Bedürfnispyramide nach Maslow – siehe z.B. hier)
– logische Ebenen der Veränderung berücksichtigen (nach Robert Dilts – siehe z.B. hier), denn: ein Problem kann nicht auf der gleichen Ebene gelöst werden, auf der es entstanden ist (Albert Einstein)
– durch „prozessleitende“ Fragen (Fragetechnik)

Wichtig: hinter jedem Verhalten/jedem Tun steckt eine positive Absicht. Diese positive Absicht muß man herausarbeiten, um Lösungen erarbeiten zu können.

Die Zusammenführung der lösungsorientierten Beratung (Bamberger) mit der Mediation fand ich spannend. Insbesondere der Einsatz der systemischen Fragetypen zur Veränderung der Wahrnehmung war sehr einleuchtend und wegweisend. Etwas enttäuscht war ich allerdings, daß sich das Thema „transformative Mediation“ im transformativen Aspekt erschöpfte. Hier hatte ich mir – gerade nach der Lektüre des Buches von Baruch Bush/Folger mehr versprochen.

Mögliche Vertiefung:
– Stresstypen nach Virginia Satir
Hypnotherapie nach Milton Erickson
Kurzzeitcoaching mit Langzeitwirkung
– Bamberger: Lösungsorientierte Beratung

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Der systemische Ansatz in der Mediation – das 4. Modul

Im vierten Modul haben uns die Dozenten Kurt Faller und Joseph Rieforth ausführlich den systemischen Ansatz der Mediation vorgestellt.

Kurz vor diesem Modul tauchte im Rahmen eines DGM-Treffens spannende Fragen auf: was ist eigentlich „systemisch“? Muß Mediation systemisch sein? Was, wenn nicht? Mit diesen Fragen und einer gewissen Verunsicherung besuchte ich das vierte Modul.
Um es vorweg zu sagen, Begriffe wie Kybernetik und Autopoiese empfinde ich immer noch als „sperrig“ und könnte sie nicht spontan erklären. Ich hoffe aber, daß ich den systemischen Ansatz in der Grundlage verstanden habe – auch wenn es dort noch viel zu vertiefen gibt.

Ausgangspunkt:
Was macht ein Problem zu einem Problem?
– es muß von einem Menschen als Problem empfunden werden
– der Mensch muß das Problem als so intensiv empfinden, daß er/sie sich äußert
wichtig: hinter jedem Problem steckt ein Wunsch (ein Interesse/Bedürfnis)
Die Lösung ist die realische Form des Wunsches.

Wie kommt man zur Lösung?
Z.B. mit dem 9-Felder-Modell – siehe hier Seite 25.

Systemische Grundlage:
Grundideen, Ziele und Modell (siehe hier)

Welche Fragen sollte sich ein systemischer Berater/eine systemische Beraterin stellen?
– Wer gehört zum Problemsystem (also: wer ist betroffen)?
– Wie wird das Problem von den Betroffenen definiert, welche Erwartungen haben sie?
– Wie kann ich als Berater/Beraterin Neutralität wahren?
– Wie kann ich als Berater/Beraterin bzw. Mediator/Mediatorin möglichst schnell eine tragende Beziehung zu allen Mitgliedern des Systems herstellen (Allparteilichkeit)?
– Wie vermag ich als Berater/Beraterin bzw. Mediator/Mediatorin sowohl Teil des Systems als auch Außenstehender zu sein?
– Wie lassen sich Eigenschaften und Verhaltenssequenzen „verflüssigen“?
– Wie lassen sich Gegenwar und Zukunft zu ihrem Recht verhelfen?
– Welches sind die wesentlichen, neue Lösungen verhindernden, Muster und wie läßt sich daran arbeiten?
– Wie lassen sich Regeln erkennen und verändern?
– Wie lassen sich Eigeninitiative und Eigenverantwortung aktivieren?
– Wie lassen sich neue Ideen und Bedeutungen einführen, die einen Unterschied machen?

Wie? Systemische Gesprächsführung – vor allem durch Fragen
wichtig: die Haltung hinter den Fragen ist entscheidend – respektvolle Neugier!
Beispiele für Fragetypen

Wahrnehmungspositionen:
1. Position: was ich fühle
2. Position: in den anderen einfühlen
3. Position: von außen betrachten
Hierzu paßt dann die Geschichte von Tünnes und Schäl und den drei Schwänen.

Zusätzlich wurden uns dann noch die Grundsätze und Unterschiede einiger Ansätze der Mediation (klassisches Setting, systemische Mediation und transformative Mediation) vorgestellt.

Abschließend haben wir noch gelernt, wie man Systemzeichnungen erstellt, die alle relevanten Personen und Kontexte erfassen und einen Blick auf das relevante System ermöglichen.

Stichworte für eine mögliche Vertiefung:
Mailänder Modell
Johari-Fenster
– Metakommunikation von Gregory Bateson
– Logotherapie von Viktor Frankl
Resilienzforschung
Salutogenese nach Antonovsky

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Das klassische Setting – das 3. Modul

Im September 2010 fand das dritte Modul in Bochum mit den Dozenten Kurt Faller und Roland Proksch statt – mit dem Thema „das klassische Setting“. Angefangen haben wir mit dem „Stachelschwein-Syndrom“ bzw. dem „Gleichnis von den Stachelschweinen“ von Arthur Schopenhauer – mit schöner Erläuterung im angegebenen Link.
Es ging dann um die SEELE der Mediatorin/des Mediators. SEELE steht dabei für:
S – Selbstsicherheit (durch Erfahrungen und Kenntnis)
E – Empathie
E – emotionale Wärme/Engagiertheit
L – Lösungsoffenheit
E – Ergebnisorientiertheit

In Rollenspielen haben wir dann die zweite Phase ausprobiert, die ersten „Interventionen“ geübt (Spiegeln, aktives Zuhören, Fragen stellen), versucht Interessen und Bedürfnisse herauszuarbeiten und dabei eine Agenda zu erstellen. Ganz intensiv haben wir geübt, wie wir Fragen stellen und zwar solange, bis wir zum „Kern“ der Angelegenheit vorgedrungen sind.

Roland Proksch arbeitet gerne mit Bildern, Geschichten und Metaphern. Er hat uns auch die Metaphernarbeit vorgestellt und das sieht wie folgt aus:
Jemand schildert ein Problem/eine Angelegenheit. Anhand der Wortwahl und anhand von Vergleichen und Assoziationen/Bildern kann die Mediatorin/der Mediator eine Metapher finden. Diese Metapher kann man dann ausbauen und mit dem Problem/der Angelegenheit verbinden. Dies haben wir natürlich auch geübt!

Um mit der Komplexität in Konflikten zurecht zu kommen, haben wir dann noch die Spinnwebanalyse kennengelernt.

Dieses Modul ist mir – gerade wegen der sehr intensiven „Fragearbeit“ – sehr gut in Erinnerung geblieben!

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Stammtisch bei der DGM Köln

Mein Interesse an Vernetzung hat mich „motiviert“ im Sommer 2010 ein bißchen zu recherchieren, was die Mediationsverbände so tun. Seitdem lese ich einige Newsletter und Blogs (mehr oder weniger regelmäßig). Durch Zufall fand ich bei der DGM eine Ankündigung für ein Treffen in Köln. Mutig (da ich ja noch keine Mediatorin bin) habe ich mich auf den Weg nach Köln gemacht und war positiv überrascht: das Treffen war ein lockerer Stammtisch in einem netten Biergarten mit vielen netten Menschen. Die meisten der DGM-Mitglieder haben den Fernstudiengang „Master of Mediation“ an der Fernuni Hagen absolviert und die Stammtischteilnehmer kannten sich daher zum größten Teil schon vom Studium. Wir kamen aber schnell miteinander ins Gespräch und ich bin mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren.

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Vernetzen? Ja, gerne!

Vernetzung halte ich grundsätzlich für sehr wichtig. Schön ist es aber, wenn sehr unterschiedliche Menschen – insbesondere auch aus unterschiedlichen Berufsgruppen – sich austauschen und vernetzen. Gerade im Bereich Mediation gibt es sehr unterschiedliche Ausgangsberufe und so kommen aus meiner Sicht (wie ich schon im Rahmen meiner Weiterbildung feststellen konnte) sehr interessante Gespräche zustande.

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Handbuch Mediation – Haft/Schlieffen

Das Handbuch Mediation von Haft/Schlieffen erschien mir – gerade aus juristischer Sicht – als Pflichtlektüre. Dabei sind nicht alle Kapitel gleich wichtig und gleich interessant. Ich habe – zugegebenermaßen – auch noch nicht alle Kapital durchgearbeitet.
Einige Anmerkungen zu Kapiteln, die ich bereits durchgearbeitet habe:

§ 1 – Propädeutikum (von Schlieffen)
Dieses Kapitel beschreibt ausführlich, wie ein Anwalt sich für Mediation interessiert und eine Kollegin (die natürlich Mediatorin ist) bei einer Mediation vom Anfang bis zum Ende begleiten darf. Ich habe dieses Kapitel kurz nach dem zweiten Modul meiner Weiterbildung gelesen und fand gerade die ausführliche Darstellung des Falls zu diesem Zeitpunkt sehr hilfreich und interessant. Das Kapitel läßt sich gut lesen und der Fall ist witzig (auch wenn „witzig“ bezogen auf Konflikte nicht gut klingen mag, hier paßt es).

§ 4 – Intuitive und rationale Verhandlung (Haft)
Haft stellt in diesem Kapitel sehr eindrücklich und nachvollziehbar dar, warum man nur mit rationalem Verhandeln interessengerechte Lösungen finden kann. Er sieht jede Verhandlung als ein Spiel, das bestimmten Regeln folgt. Um dieses Spiel gut zu spielen braucht man bestimmte Fähigkeiten. Notwendig sind dabei z.B. strategische Fähigkeiten, kreative Fähigkeiten, Beherrschen der Psychologie des Verhandelns, die Fähigkeit zum Umgang mit Macht und die Fähigkeit zur Abwehr von Manipulationsgefahren. Allein aus diesen Punkten haben sich für mich diverse Vertiefungsansätze ergeben, die ich bei nachfolgenden Buchkäufen verfolgt habe.

§ 5 – Sozialpsychologie des Verhandelns (Klinger/Bierbrauer)
Dieses Kapital vertieft einen in Kapitel 4 (siehe oben) schon angesprochenen Aspekt. Menschen verhalten sich bei der Regelung von Konflikten in der Regel nicht optimal, weil das menschliche Wahrnehmungs- und Erkenntnisvermögen begrenzt ist. Wir müssen daher ständig mehr oder wenige gute Prognosen über uns und unsere Umwelt entwerfen. Diese Prognosen passen im Alltag recht gut, in Konfliktfällen können sie jedoch unangemessene Reaktionen und Fehlentscheidungen zur Folge haben. Sowohl die grundsätzliche Orientierung eines Menschen (kooperativ, individualistisch oder kompetitiv), die Situation als auch der Verhandlungsverlauf an sich können Entscheidungen beeinflussen. Spieltheorie (z.B. Gefangenendilemma), Machiavelli (der Zweck heiligt die Mittel), naiver Realismus (der muß das doch genauso sehen wie ich) finden dort genauso Erwähnung wie Nullsummenspiele, der Bezugsrahmen „halb voll oder halb leer“ und der Ankereffekt (Einigung in der Nähe des zuerst genannten Wertes). Hier lauern überall Verhandlungsfallen, die man gerade auch als Mediatorin/Mediator erkennen sollte.

§ 6 – Kooperatives Verhalten – die Alternative zum (Rechts-)Streit – Adrian Schweizer
Dieses Kapitel ist so humorvoll geschrieben, daß es sogar unabhängig vom Thema lesenswert ist – für mich ein absolutes „Muß“ in diesem Buch. Schweizer schildert witzig und eindrücklich, was konfrontatives Verhalten ist. Menschen mit der Gabe, die absolute Wahrheit zu erkennen, sind uns allen sicher schon begegnet – aber die Schilderung in diesem Kapitel und die daraus abgeleiteten Theoreme sind Lesevergnügen pur. Bei allem Spaß schafft Schweizer es dennoch (oder gerade deshalb) die Unterschiede zwischen konfrontativem und kooperativem Verhalten darzustellen und zu schildern, wie man selbst kooperatives Verhalten entwickeln kann. Dazu gehört auch die Abbildung über die logischen Ebenen der Veränderung, die mir zwischenzeitlich in meiner Weiterbildung „begegnet“ ist.

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Mediation – Ein Lehrbuch auf psychologischer Grundlage – Leo Montada und Elisabeth Kals

Auch das Lehrbuch „Mediation“ von Montada und Kals habe ich schon frühzeitig gekauft. Das Lehrbuch hat – wie schon der Titel besagt – eine psychologische Grundlage. Es behandelt ausführlich unterschiedliche Konfliktkategorien, Gerechtigkeitsprinzipien und den Umgang mit Emotionen.
Das Kapitel zum Thema Gerechtigkeit behandelt ausführlich die unterschiedlichen Prinzipien, die man zum Thema Gerechtigkeit zugrundelegen kann. Wesentlich ist dabei, daß es die Gerechtigkeit gerade nicht gibt. Ist es zum Beispiel gerecht, wenn alle einen gleichen Anteil von „etwas“ bekommen oder ist es gerecht, wenn dieses „etwas“ nach Leistung verteilt wird? Welchen Gerechtigkeitsbegriff legen die Medianden jeweils zugrunde? Sind ihnen die unterschiedlichen Vorstellungen bewußt?
Emotionen sind laut Montada/Kals ein konstitutiver Teil von Konflikten, der nicht ausgeblendet werden kann. Im Kapitel zum Thema Emotionen geht es darum, zu lernen, was Emotionen überhaupt sind, wie man sie analysieren und steuern kann und wie man mit ihnen konstruktiv in der Mediation umgehen kann.
Wohltuend ist bei diesem Buch, daß Montada/Kals einerseits die Phasen der Mediation und die damit verbundenen Grundprinzipien deutlich darstellen, andererseits aber auch Hinweise geben, wo Abweichungen von diesen Prinzipien sinnvoll bzw. hilfreich sind – so insbesondere im dritten Kapitel, wo es um die Kritik an Postulaten der Mediationsszene geht (z.B. inhaltliche und methodische Zurückhaltung, Umgang mit Emotionen, Umgang mit Vergangenheit).
Gerade da ich selbst kein psychologisches Fachwissen/Hintergrundwissen habe, finde ich dieses Buch für mich sehr wertvoll.

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Heute gekauft …..

Nach einer beruflichen Veranstaltung in Düsseldorf hatte ich noch die Gelegenheit durch das Buchhaus Stern-Verlag zu schlendern. Wie man sich denken kann, habe ich diese Buchhandlung nicht mit leeren Händen verlassen……

Mediation – Die Kunst der Vermittlung in Konflikten – Christoph Besemer
(unter Bücher – nach unten scrollen)
Emotionen – Thomas Hülshoff
Die Kunst der Selbstveränderung – Rudolf Stroß
Prisoners of our Thoughts – Alex Pattakos
Menschenkenntnis – Alfred Adler
Der Sinn des Lebens – Alfred Adler

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Lösungsorientierte Beratung – Günter G. Bamberger

Das Buch Lösungsorientierte Beratung von Herrn Bamberger habe ich während der Weiterbildung in Bochum auf dem „Büchertisch“ entdeckt. Ich habe es mehrfach in der Hand gehabt, gezögert und dann schließlich bestellt.

Das Buch ist wirklich empfehlenswert – aber es ist kein Buch, daß man einfach von vorne nach hinten durchliest. Ich persönlich lese es abschnitts- bzw. kapitelweise und lege es immer wieder auch mal länger aus der Hand. Grundsätzlich geht es bei dem Buch darum, die Ressourcen der Menschen in den Vordergrund zu stellen – diese zu entdecken und mit diesen Ressourcen zukunftsorientiert zu arbeiten.

Auf den ersten Blick fehlte mir der Zusammenhang mit dem Thema Mediation. Im Rahmen des 5. Moduls der Mediationsausbildung haben wir jedoch Fragen, die in diesem Buch vorkommen, ausprobiert/angewendet. Ein gutes Beispiel ist die Wunderfrage, die in diesem Buch ausführlich vorgestellt wird.

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Die Streitschule – Simone Pöhlmann, Angela Roethe

Jedes Modul zieht unweigerlich neue Buchbestellungen nach sich. Nach dem zweiten Modul wollte ich unbedingt das Buch „Die Streitschule“ haben. Das Buch ist locker und witzig geschrieben, gut lesbar und enthält viele praktische Übungen und Rollenspiele, mit denen man gerade auch das eigene Konfliktverhalten gut austesten bzw. verbessern kann. Besonders begeistert haben mich zwei konkrete Bereiche:
– die Vorschläge, wie man ein erstes Treffen einer Gruppe strukturieren kann: jemand, der „moderiert“ – im Buch STRUKI genannt, Abfrage der Erwartungen und Befürchtungen und gemeinsames Festlegen von Grundregeln (z.B. Pünktlichkeit, Rauchen, Vertraulichkeit). Ich habe dies in einer Arbeitsgruppe „ausprobiert“ und fand das Ergebnis sehr überzeugend.
– die Selbstklärung mit der Übung „mein Haus – Dein Haus“. Hier soll man sich vorstellen, daß jeder Mensch ein ganzes Haus voller Werte, Erfahrungen, Überzeugungen und Gefühle hat. Manches davon ist schön, nützlich und sinnvoll, manches hingegen unnütz, unverdaut und geheimnisvoll. Insgesamt prägt dieses „Haus“ aber unser Verhalten – gerade auch unser Verhalten in Konflikten. In der Übung geht man dann durch alle Zimmer „seines“ Hauses und erarbeitet mit konkreten Fragen die Erfahrungen, Überzeugungen und Gefühle in unterschiedlichen Lebensbereichen. Auf dieser Basis kann man dann in einer weiteren Übung erarbeiten, welche Werte einem wichtig sind. Es ist eine sehr persönliche Übung, die ich schwierig aber wertvoll fand.

Insgesamt für mich ein tolles Buch, in das ich immer wieder gerne hereinschaue!

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